Die Geschichte der Schützengesellschaft zu Bremervörde


1843 Gründung der Schützengesellschaft zu Bremervörde e.V.
1855 August Kohlmann wird zum Kommandeur gewählt
1860 Beginn der Stammrolle des "Bremervörder Schützen-Corps"
1862 König Georg V. von Hannover besucht das Schützenfest
1867 Erstes Schützenfest im Schützenpark
1904 Einweihung des August-Kohlmann-Denkmals im Schützenpark
1948 Erstes Schützenfest nach dem II. Weltkrieg
1960 Peter Kohnke gewinnt die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Rom
1968 Bernd Klingner gewinnt die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Mexiko
1993 Jubiläum 150 Jahre Schützengesellschaft
2018 Jubiläum 175 Jahre Schützengesellschaft

Die Schützengesellschaft zu Bremervörde wurde im Jahre 1843 von 30 namhaften Bürgern unserer Heimatstadt gegründet, die in der Stammrolle als Ehrenmitglieder und Active ausgewiesen worden sind. Bis zum Jahre 1865 feierte die Gesellschaft ihr Jahresfest im Horner Holz. Traditionsgemäß feierten die Schützen stets an solchen Tagen, die vor der Einbringung der Kornernte lagen. Das war immer an bestimmten Sonntagen, Montagen und Dienstagen der Fall. ~ Das Schützenfest 1845 fand z.B. am 14., 15. und 16. Juli statt. 1863 besuchte Seine Majestät König Georg V. von Hannover das Bremervörder Schützenfest. Eine im Horner Holz gepflanzte Königseiche erinnert an das herzliche Verhältnis zwischen den Schützen und dem angestammten Herrscherhaus. Wegen der Kriegsereignisse ~ Hannover wurde durch Preussen besetzt ~ fiel das Schützenfest 1866 zum ersten Mal aus. In diesem Jahr erstellte die Schützengesellschaft jedoch ein Tanz- und Restaurantionszelt für 5.643,12 Mark. Von 1867 an fanden die Schützenfeste im neuen Schützenpark statt, der bis zum Jahre 1875 unter der Leitung des verdienten Commandeurs August Kohlmann tatkräftig erweitert und ausgebaut wurde. Für 296,- Reichstaler errichtete man 1881 eine Schießhalle auf dem Gelände.~ Nach Änderung und Annahme einer neuen Satzung am 3. November 1892 erhielt die Schützengesellschaft zu Bremervörde e.V. laut Verfügung des Herrn Regierungspräsidenten von Heyer zu Stade mit Wirkung von 17. Januar 1893 die Rechte einer juristischen Person. 1893 feierte die Gesellschaft auch ihr 50-jähriges Bestehen am 16., 17. Und 18. Juli mit einem stolzen Kückenessen. Die Schützenfeste um die Jahrhundertwende 1900 zählten stets zu den gesellschaftlichen Höhepunkten unserer Heimatstadt. Im Weltkriege 1914~18 ruhte das Schützenleben zum zweiten Male. In den turbulenten Nachkriegsjahren betrug die Vergnügungssteuer 1923, zahlbar an die Stadt Bremervörde am 21. August 2.212.900 Mark , widrigenfalls für jeden Zahlungsverzug 1 1/2 % Zinsen nachentrichtet werden mußten, und zwar pro Tag! 1924 wurde der Jungschützenstand eingerichtet, und 1927 erbaute man einen 300~m~Stand. Außerdem erweiterte man die alte Schießhalle von sieben auf zehn Stände. Wegen der schlechten Wirtschaftslage traten in den Jahren 1930~1932 viele Handwerker, Geschäftsleute und Bürger aus der Gesellschaft aus. Großzügige Stiftungen und Schenkungen Bremervörder Firmen sowie der Ankauf fälliger Aktien retteten die Schützengesellschaft in der Zeit finanzieller Not. 1933~1939 fanden wieder jährlich fröhliche Schießwettbewerbe statt. 1939~1945 und in der Folgezeit des II. Weltkrieges kam das Bremervörder Schützenwesen zum dritten Male zum Erliegen. Die Stadt Bremervörde wurde 1945 von Engländern besetzt. Die Gebäude und Baracken auf dem Festplatz dienten lange Jahre als Flüchtlingsunterkünfte. Die britische Militärregierung genehmigte 1945 das erste Schützenfest. Es fand am 17., 18. Und 19. Juli statt. 1.000 Kinder wurden beim Umzug gezählt. In den Jahren 1949~1955 erfolgte eine enormer Aufschwung des Bremervörder Schützenwesens. 1961 sind die Schießstände zu einer Olympiahalle erweitert worden. Bei allem Sportlichen der letzten Jahre ist aber nie die gesellige Note vernachlässigt worden. Die Annalen verkünden: Es wird weiter geübt, gesiegt und gefeiert!~

 

Aus der Chronik der Schützengesellschaft; geschrieben von Hans Meyer, 1974.